Ich habe Gregori nicht gefunden, Ihm habe ich vor 20 Jahren unsere Wohnung vermietet, als ich zum ersten Mal nach Australien und Neuseeland ging. Herr Gregori ist anschliessend nach Picton ausgewandert um ein B+B aufzumachen. Aber mittlerweile müsste er ca 75 sein und ich denke nicht, dass er immer noch im Business ist!!
Picton ist ein schmucker Durchgangsort. Man merkt irgendwie, dass die Leute nicht zum urlaubmachen hier sind, sondern weil die Fähre hier an und ablegt. Unsere Abreise war auf 10:30 geplant. Richtig, geplant. Auf dem Campingplatz erfuhr ich beim morgentlichen Camperschwatz, dass die 10:30 Fähre gecancelte ist. Bei dem Check in am Hafen wurde erklärt, dass es einen technischen Defekt gab und die neue Fahrt auf 13:10 angesetzt wurde. So kam ich noch einmal in den Genuss eines sehr guten Cappuccino in Picton Down Town.
Pünktlich um 14:10 setzte sich die Fähre in Bewegung :-) Die Überfahrt war sehr ruhig, fast keine Wellen und leider auch keine Delphine und Wale!
Um 17:00 liefen wir im Hafen von Wellington ein. Der Campingplatz, auf welchem wir gestern schon gebucht hatten, liegt mitten am Hafen und fast im Herzen von Wellingtons Promenade. Genial und aussergewöhnlich zugleich so im Zentrum ein Camperpark zu betreiben. Ok, es ist vielmehr ein Parkplatz mit Steckdosen, WC’s und Duschen, und einer Möglichkeit zum Wassertanken. Ein nicht alltäglicher, aber für Stadttouris optimaler, Ausgangspunkt!
Das, was wir von Wellington bis jetzt gesehen haben, gefällt uns sehr gut!
Am zweiten Tag in Wellington besuchten wir vor der Abfahrt in Richtung New Plymouth noch das Nationale Museum Te Papa. Eigentlich benötigt man einen ganzen Tag dafür, so interessant und vielseitig ist es aufgebaut. Gegen 12:00 ging es aber weiter für uns, denn via Internet haben wir einen Termin in New Plymoth für Freitag abgemacht, um den defekten Dampfabzug reparieren zu lassen.
Wir schafften es nur mal bis Wanganui, wo wir einen Zwischenstopp hinlegten. Am nächsten Tag bekam ich dann erstmals den Mt. Egmont zu sehen. Vor 20 Jahren war es so neblig, dass man gerade mal gar nichts sah von ihm. Heute verhüllten zwar immer noch ein paar Wolken seinen Gipfel, aber sonst war er eine Augenweide. New Plymouth selber ist auch ein Besuch wert. Ein langer, breiter, Schwarzsand Strand ziert die Küste. Das Wetter spielte so wunderbar mit, es kann auch richtig sommerlich sein in Neuseeland :-)
Der Dampfabzug ist repariert, zwar mussten wir entgegen der erhofften Lieferzeit von 11:00AM bis 15:00 PM warten, aber egal. Der Mechaniker war so flexibel uns ein TXT, wie die SMS hier heissen ;-) , zu schicken, wenn er geliefert wird, so konnten wir den Tag doch zum Grossteil selber bestimmen.
26.1.13
Raglan liegt südwestlich von Auckland. Die Tasman Sea läuft von Süden so in die weite Bucht hinein, dass sich über Tage Wellen aufbauen, welche Surfer zu den besten der Welt zählen. Nicht weil es Megabrecher sind wie vor Hawaii, sondern lange Wellen, die bei günstigen Bedingungen einen minutenlangen Ritt zulassen. Vorher besuchten wir aber den Bridal Veil Falls, der sich wie ein Brautschleier in die Tiefe fallen lassen soll. Bei entsprechender Sonneneinstrahlung zeigen sich die Regenbogenfarben. Alles eingetroffen !
Kaum zu glauben, aber der ca. 300 Plätze grosse Campingplatz hatte ALLES ausgebucht. Etwas enttäuscht machten wir uns auf die Suche nach einer Uebernachtungsmöglichkeit, fanden diese dann auch in Form eines grossen Feldes, mit Dusch und WC Block. Beim Eingang ein Schild mit TXT Nummer um sich anzumelden. Die prompte Antwort: komme so gegen 8 PM. Wir platzierten unsern VW nahe der Amenities und auf gings zum Strand. Immerhin soll es ja vorkommen, das Orcas in das Hafenbecken von Raglan vordringen um Stachelrochen zu jagen. Nein, wir haben keine gesehen, wäre ja auch zu schön gewesen!!
Nach einem Schwatz mit unseren Schweitzer Camping - Nachbarn und ihrer 4 jährigen Tochter ging es in die Federn. Morgen nehmen wir den Weg nach Taupo unter die Räder.
27.1.13
Ein wunderschöner Morgen begrüsste uns in Raglan. Die unpowerte Nacht war zwar kühl, aber die mitgelieferte Daunendecke verhinderte schlimmeres. Nach dem Frühstück, dieses Mal wegen Strom-nicht-vorhanden-sein mit ungetoastetem Toast, fuhren wir Richtung Taupo los.
Die ca. 120 Km waren schnell zurück gelegt. Taupo ist ja bekannt für den wunderschönen See, die Thermalquellen und neben vielem anderen auch für das geothermische Kraftwerk. Heute war aber zuerst einmal der Huka Falls dran. Der 600Km2 grosse See hat 47 Zuflüsse, aber nur einen Abfluss, und der zwängt sich durch eine 10 Meter breite und etwa 100 Meter lange Schlucht, bevor das Wasser 7 Meter in sein Flussbett fällt. Nach dem Campingplatz Bezug flanierten wir noch durch das Städtchen. Schön gelegen am nördlichen Seeufer liegt Taupo da, ein würdiger Abschluss des heutigen Tages.
28.1.13
Der Sommer ist nun endlich in Neuseeland angekommen. Die Tage sind mit bis zu 30°C sehr angenehm und die Nächte mit 15°C gut auszuhalten. Heute war ein Besuch des Aratiatia Dam geplant. Der Dam öffnet jeden Tag 4 Mal seine zwei Schleusen und flutet den Bach zu einem reissenden Fluss. Zuerst liegt das Becken und der Flusslauf ruhig und unspektakulär da, nach dem ertönen der Sirenen ungefähr 8 Minuten vor dem Öffnen der Tore füllt sich die Brücke über dem Fluss mit Touristen und schon bald beginnt das brausen der freigegebenen Wassermassen. Der Pegelstand steigt innerhalb 5 Minuten um 3 Meter an und flutet zuerst das Auffangbecken, bevor sich das Nass weiter die engen Schlucht Passagen hinunter zwängt. Ein imposantes Bild. Nur 15 Minuten bleiben die Tore offen, um nach dem Schliessen ein erneutes Leerlaufen der überfüllten Becken einzuleiten. Steine und Felsbrocken werden wieder freigelegt, wo gerade noch riesige Wassermassen auf ihrem Weg Talwärts schossen!
Nach diesem Spektakel ging es zu den WairakeTerraces . Ein Projekt, in welchem das Geothermische Kraftwerk silikatreiches Wasser aus seinen Bohrungen auf ein stufig angelegtes Gelände führt. Die entstehenden künstlichen Sinterterrassen sind schön eingebettet in einen Park. Maori- Mythologie bei abendlichem Tanz und Essen, wäre auch hier zu haben, ist aber nichts für uns!
Dann doch lieber Spaghetti Bolognese.
Die nächsten zwei Tage sind in Rotorua geplant. Hier sprudelt und blubbert und dampft es überall. Stinken habe ich noch vergessen, denn das schwefelhaltige Wasser und der Dampf verbreiten nicht gerade allzu angenehme Düfte.
Eindrücklich wie es hier losgeht. Der erste Abstecher war etwas vor Rotorua, der Wai-O-Tapu Park. Neben Terrassen und blubbernden Schlammlöchern, einem giftgrünen Devil’s Pool und anderen dampfenden Löchern, gibt es hier den Champagnerpool. Die Farbenvielfallt ist ohne Chemie nicht denkbar. Siliziumoxid für die weissen Ablagerungen, Eisenoxydverbindungen für Braun und Rottöne, Lilafärbungen durch Jod und Schwefel darf ja auch nicht fehlen und zeigt sich in Pur in leuchtendem Gelb. Vermischt mit Arsen wird’s grün, mit Antimon orange. Die Farbenvielfalt ist enorm. Den immer um die gleiche Zeit spuckende Geysir haben wir nicht besucht, die freundliche Dame am Eingang bestätigte unsere Vermutung, dass der Geysir auf Grund fehlenden Regens sowieso nicht sehr hoch und schon gar nicht sehr lange sein Bestes geben wird, so genossen wir die ‚sturmfreie‘ Zeit am Champagnerpool!
In Rotorua selber bezogen wir einen Campingplatz etwas ausserhalb. Der Weg in die Stadt war zwar nicht ganz so schön, aber von da weg umso interessanter. Wer sich für den Maori Kult interessiert ist in Rotorua genau richtig!
Wir zogen es vor, im Wakarewarewa Forest einen Spaziergang zu unternehmen. Die hier 1901 gepflanzten Mammutbäume sind schon auf über 60 Meter gewachsen!! In Neuseeland schiessen sie 2 x so schnell in den Himmel wie in ihrer Heimat an der kalifornischen Küste. Die Souvenirs aus diesem Red Wood sind so schön, wenn man nur nicht diese doofe Gewichtslimite hätte fürs Gepäck!!!!
31.1.13
Das Gebiet mit den Kraterseen haben wir nun hinter uns gelassen und wenden uns wieder den Küsten zu. Das Ziel war nicht ganz definiert. Irgendwo an der Ostküste durfte es sein. Ohope wurde es dann. Beim hineinfahren in diesen Ort war mir schon klar, hier bleiben wir. Die kilometerlangen Strände und das geschenkte wunderbare Wetter dazu. Ich schwärme jetzt nicht weiter……………
2.2.13
Im Moment sind wir in Hahei Beach. Gestern übernachteten wir in Waihi Beach. Die Fahrt in Richtung
Coromandel war wieder sehr interessant. Vorbei an Kiwi Plantagen und Kuhherden im grossen Stil. In Waihi umrundeten wir zuerst den Krater der alten Goldmiene, welche im Tagabbau betrieben wurde.
Riesig liegt die, mit einem 3 Kilometerlangen Weg umrundete, Grube da. Der freundliche Herr im Infocenter berichtete, dass es da noch für viele Jahre Gold zu holen gäbe, sein Neffe arbeite als
Geologe in dem Betrieb und habe ihm das gesagt. Der ausgebäutete Krater soll anschliessend mit Wasser gefüllt werden und ein Erholungsgebiet entstehen, kaum vorstellbar aber sehr interessant. Die
Weiterfahrt führte an umwerfenden Strand – Städten vorbei, eine schöner als die andere. Wenn die Sonne scheint, zeigen sich die Buchten in so wunderbare Farben wieder!
In Whangamata dieses grün-blaue Meer……….Weiter gings dann nach Hahei, der Ort ist bekannt für seine Cathedral Cove und die Hot Water Beach, wo alle möglichen Leute bei Ebbe Löcher in den Strand graben, um in den heissen Pool’s nachher zu baden. Die gehen wir morgen anschauen, heute war die Cathedral dran. Der Weg vom Campingground aus führte zuerst am Strand vorbei, bis dann der etwas hügelige Pfad zu dem Cove begann. 1 Stunde 10 Minuten war angegeben, wir schafften es in 50Minuten. Der Anblick der ‚Kathedrale‘ ist schon noch imposant, leider begann es kurz nach Ankunft zu regnen, aber wir gehen morgen nochmal da Runter!!
Denkste,
die Tage vom 3.2 – 5.2. vielen etwas ins Wasser, dieses Coromandel – Wetter ist unberechenbar. Darum war nichts mit nochmal da runtergehen, hätte Fototechnisch gar nichts gebracht. So zogen wir weiter gegen Osten bei Whitianga vorbei bis Coromandel Town. Auch hier war es nicht so zum Bleiben und so Rockten wir die Nordküste wieder hinunter bis Thames. Nach dem beinahe Standartmässigen Sushi zum z’Mittag, durchstreiften wir den Strand auf der Suche nach irgendwelchen ‚Kostbarkeiten‘, welche das Meer an Land spült. Dabei begegneten wir einer älteren Dame welche dasselbe zu tun schien. Nach einem kurzen Gespräch drückte sie mir einen gelblichen, leichten ‚Stein‘ in die Hand und erklärte mir, dies sei ein Kauri Gum Nugget!!! Den sie gerade gefunden habe. Als ich ihn zurückgeben wollte meinte sie lächelnd, ich solle ihn behalten, sie gehe jeden Tag bei Ebbe an’s Meer und schaue was es hergibt. So bleibe sie fit und entdecke lauter interessante Dinge. Have a save Trip…..und weg war sie.
Kauribäume eignen sich hervorragend für den Schiffsbau, dies war der Grund, weshalb die ersten Siedler regelrechten Raubabbau betrieben. Heute dürfen nur noch Maori diese geschützten Bäume für rituelle Zwecke fällen. Dennoch gibt es viele verschiedene Produkte aus diesem Holz zu kaufen. Dieses stammt allerdings von so genannter Sumpf-Kauri. Der früher sumpfige Untergrund hat versunkene Kauris für bis zu 50.000 Jahre konserviert. Diese werden wieder ausgegraben und verarbeitet. Die entsprechende Geldbörse muss aber schon vorhanden sein, soll ein so edles Stück das Wohnzimmer schmücken.
5.2.13
Auf der Flucht vor dem Regen legten wir heute eine etwas grössere Strecke zurück. Auf der H1 durch Auckland und hoch nach Whangarei. Irgendwie auch schön, das Meer und die Landschaft bei weniger sonnigen Bedingungen zu sehen. Auch die Fahrt auf der Hauptachse war sehr entspannend im Vergleich zu dem schlangenförmigen auf und ab auf den Ueberlandstrassen der Coromandel. In Whangarei gibt es ein Uhren Museum. Auf dem Vorplatz hat es eine riesige Sonnenuhr und jetzt meine Frage: wie kann es sein, dass eine Sonnenuhr eine Halbestunde nach geht? Bitte um Antwort!! Einkaufen, Sushi essen und Infos für die Weiterreise sammeln, und es war Abend.
Der 6.2. ist in Neuseeland ein Feiertag, der Waitangi Day. Es wird daran erinnert, das im Jahre 1840 über 500 Maori Chiefs einen Vertrag mit der britischen Krone unterzeichneten, so was wie der 1.August in der Schweiz also.
Genau an diesem Tag sind wir in dem Ort, wo dieser Vertrag entstand. Das Verkehrsaufkommen ist dementsprechend gross. Am Strand sind 5 Kauriboote angelegt und über 300 Maori in ‚Trachten‘ stehen davor und wir zwängen uns durch den Verkehr. Bis wir einen Parkplatz gefunden haben sind diese bereits am Mittagessen fassen und verspeisen. Trotzdem ist die Szenerie interessant zu beobachten. Als wir am Campingplatz ankamen machte eine etwas nervöse Stimmung die Runde. Bei einem schweren Erdbeben und Tsunami vor den östlichen Salomonen im Südpazifik sind mehrere Menschen ums Leben gekommen, Neuseeland habe für unsere Gegend eine Tsunami Warnung herausgegeben, diese aber 2 Stunden später wieder zurückgezogen………………..
Wenn zwischen 6 und 8 PM nichts Ausserordentliches passiert, kann ganz entwarnt werden, es war 6:15PM
Zum Glück stieg der Meeres Spiegel nur ungefähr 50 cm höher als normal an, jetzt um 9:15 PM sieht alles wieder normal aus. Phuu!!
7.2.13
Kerikeri mit dem ersten Steinhaus Neuseeland’s und dem Regenbogen Wasserfall waren unsere nächsten Etappen, anschliessend ging es weiter nach Matauri Bay. Dieser Ort liegt an einer faszinierenden kleinen Bucht. Der Campground direkt am Meer . Traumhaft…….
Matauri Bay machte in den 1985er Schlagzeilen. Das vom franz. Geheimdienst in Auckland zerstörte Greenpeace Schiff, Rainbow Warrior 1, wurde nach den Untersuchungen 3.5 Km vor dieser Bucht in 30 Metern Tiefe versenkt. Ein Denkmal auf einem Hügel erinnert noch an dieses Attentat.
Die Weiterfahrt am nächsten Tag führte uns der Million Dollar View Road entlang. Die ist jeden Dollar wert! An der Cable Bay vorbei, wo Neuseeland zu Beginn des 20th Jahrhunderts mit dem Rest der Welt verkabelt wurde. Den VW stellten wir über Nacht in Whatuwhiwhi , in einer ebenfalls schönen Bucht, auf dem Campingplatz ab.
9.2.13
Heute ging es den Nordzipfel hoch bis Cap Reinga. Unterwegs besuchten wir die Ninety Mile Beach. Dieser ca. 90 Km lange Strand kann teilweise mit dem Auto befahren werden, der Strand ist dabei nicht die Herausvorderung, die Zugänge hingegen eher. Sie führen einerseits über nicht ganz ausgetrocknete Bachbeete an gewaltigen Sanddünen vorbei, oder über nicht befestigten Sand, so dass mit einem Normalen 2 radgetriebenen Auto besser kein Versuch unternommen wird. An den erwähnten Sanddünen wir übrigens gesurft! Jeder Tourenbus, der hier vorbeikommt hält an und lässt seine Mitfahrer die Dünen hochkraxeln und dann mit einem kleinen Surfbrett hinuntersausen. Sieht etwas ungewohnt aus, scheint aber Spass zu machen.
Das Cap ist Mega, genau über der Landzunge lag eine dunkle, grosse Wolke. Die Buchten östlich und westlich wurden jedoch ganz von der Sonne erreicht und so ergab sich eine Szene beinahe wie im Theater, wenn nur Teile der Bühne belichtet sind.
Diese Nacht verbringen wir in einer Seitenbucht am Cap oben, Tapotupotu Bay genannt, Trinkwasser gibt es hier nicht, auch keinen Strom , aber immerhin ein sehr einfaches WC. Die Lage ist wiederum traumhaft und vor allem kann man am nächsten Morgen so früh am Cap sein, dass man den vielen Reisegruppen, welche jeden Tag hier hochstürmen, nicht begegnen muss!
Das Cap war wirklich menschenleer am Morgen. Die Sonne schien und alles sah wieder ein wenig anders aus als Gestern. Irgendwie ist da sehr vieles umgebaut worden und darum der Aufruf, sollte jemand digitalisierte Bilder vom Cap Reinga Parkplatz und Umgebung haben, bitte an mich weiterleiten!
Auf dem Weg südwärts besuchten wir den Gumdiggers Park bei Waiharara. Ein Freilichtmuseum welches das Thema Kauri Gum belichtet. Unter welchen schweren äusseren Bedingungen das Harz gewonnen wurde und wie die Harzsucher
( Gumdiggers) gelebt haben. Sehr interessant aufgebaut ist der Park und es wird abwechslungsreich informiert.
Anschliessend entschieden wir uns, eine weitere Nacht an der Ostküste zu verbringen, die Cable Bay war so beeindruckend, dass wir ihr nochmal einen Besuch erstatteten. Da es da selber keinen Campingplatz gibt, fuhren wir weiter bis Hihi, welches westlich am Mangonui Harbour liegt. Der Campbesitzer war nicht da, dafür ein Zettel: Finde einen Platz und mach es Dir gemütlich, wir sehen uns morgen!!
Der Spaziergang am Strand von Hihi war ein Erlebnis für sich. Es hat Landabrisse wie in Ost Deutschland zum Beispiel die Kreidefelsen auf Rügen. Der Unterschied liegt in der Farbe, orange rot reflektieren die Steilwände das Sonnenlicht. Zudem fand ich Steine in den unglaublichsten Farben, grün, rot, orange, sogar hellblau war dabei!
Am nächsten Tag wechselten wir die Küste nochmals, Ziel war Opononi im Westen. Die wiederum sehr kurvenreiche Strasse führte an den Hokianga Harbour, an welchem auch Opononi liegt. Der Anblick war überwältigend. Der Meeresarm, welcher weit ins Landesinnere reicht, wird beim Eintritt in den Hafen von riesigen Sanddünen flankiert. Der Campingplatz hier liegt etwas oberhalb der Strasse mit Sicht auf den Harbour. Beim eichecken erzählte uns die äusserst vitale Besitzerin, dass ein Schweizer auf dem Platz sei, welcher jedes Jahr für 8 Wochen hier Ferien mache.
Gespannt bezogen wir Quartier und schon wurde der erste Kontakt geknüpft. Hans, (Der Name wurde durch die Redaktion geändert) ist Dozent und unterrichtet Ökonomie und Rhetorik. Sein Arbeitgeber passt den Stundenplan entsprechend an, damit er sich jedes Jahr diese Auszeit nehmen kann. Seiner Einladung, zu einem Delicio Kaffee und zu einem Lookout in der Nähe, folgten wir gerne. Bei diesem Anblick nun war uns klar, weshalb Hans immer wieder hierhin kommt. Für 25000 NZD habe er vor einiger Zeit eine Parzelle gekauft, welche etwas erhöht mit wunderbarer Sicht auf den Hokianga Harbour liegt. Eigentlich möchte er, als ehemaliger, saisonaler Backpakerbetreiber, gerne diesen Campingplatz kaufen, aber die 4 Millionen sind dann doch etwas übertrieben, sagt er. Ich habe ihm mal meine Adresse da gelassen, sollte es doch noch zu einem Deal kommen und er einen guten Elektriker für die Renovierungsarbeiten braucht!!! Ich hoffe, wir treffen Hans in der Schweiz wieder.
12.2.13
Etwas schweren Herzens verliessen wir Opononi. Hans und ein anderes Schweizer Pärchen wollten Heute auf Orca Beobachtung gehen, zwei Tage vorher sei einer im Hafen auf Stachelrochen Jagt gegangen und ein Deutscher Tourist habe ihn fotografieren können. Er schicke mir dann ein SMS, sollten sie einen sehen!
Die Weiterfahrt führte auf der 12 am Tane Mahuta vorbei. Das ist der älteste Kauri in Neuseeland. Mächtig steht er da, so richtig Majestätisch ragt er in den Himmel, mit seinen 13 Meter Umfang macht er für 244m3 Holz platz !!!
Die Schnörkelfahrt, an weiteren grossen Kauri Bäumen vorbei, wurde nach Verlassen des Waipoua Forest wesentlich geradliniger. Dargaville hat uns aber nicht so in seinen Bann gezogen, dass wir weiter, wieder an die Ostküste, fuhren. Nach Sushi in Whangarei strebten wir Whananaki an. Dort gefiel es uns aber auch nicht so gut was weitere 50 Km zur Folge hatte. Diese haben sich aber gelohnt. In der Otamure Bay fanden wir einen Camp Ground direkt am Meer!!! Hier bleiben wir!
13.2.13
Die Camp Ground‘s haben in Neuseeland meistens wenig Wasser, eher schlechte Toiletten (Plumskloo) selten Kaltwasserduschen und nie Strom. In Otamure aber ist alles, bis auf den fehlenden Strom, anders. Es zeigt einfach, dass man auch WC’s ohne Wasserspülung bauen kann, welches nicht von weitem als ein solches erriechbar ist.
Am Morgen konnte ich beobachteten wie die grossen, lauten Seemöven fischen. Zuerst kreisen sie in ungefähr 50 Metern Höhe um dann wie Raketen ins Meer zu schiessen und die erspähten Fische zu schnappen. Ein Schauspiel für sich und sehr schwierig fotografisch festzuhalten.
Über Whangarei, wo wir ein Paket in die Schweiz abschickten und selbstverständlich ???? zu Mittag assen, ging es weiter nach Süden, langsam Richtung Auckland zurück. In Pakiri fanden wir einen Platz nahe am Meer. Die Ansprüche sind halt schon ein wenig hoch geworden. Aber so nahe am Meer wie in Otamure oder in Ohope ist doch die Ausnahme. Nur noch 3 Übernachtungen im VW, Sniff.
14.2.13
Lange Fahrten machen wir so nahe an Auckland nicht mehr. Am 16.2. bringen wir zuerst wieder unser Gepäck in’s Hotel und anschliessend den Campervan zu Apollo. Heute sind wir in einer kleinen Bucht südlich von Mahuragni East, Martin Bay. Ein schöner Platz mit einem sehr freundlichen Mann beim Empfang. Er bot uns 2 Plätze an, da der eine zwar sehr schön gelegen, aber etwas schwierig zu befahren sei. Ich könne dann kommen und sagen, welchen ich genommen habe. Natürlich habe ich den Camper an die schöne Stelle parkiert, zum Glück hatte es auch Steine, welche unter die beiden Räder auf der linken Seite kamen, so stand der Wagen genau richtig. Kurz darauf kam der Mann mit seinem Quad vorbei und fragte, ob ich zufrieden sei, was ich nur bestätigen konnte. Leider konnten wir die nächste( letzte) Nacht nicht auch noch dort verbringen, da der Platz bereits reserviert war.
15.2.13
So ging es heute auf den zweitletzten Teil Richtung Auckland. Nur etwa 30Km weiter fanden wir in Orewa Unterschlupf. Ein schöner Ort direkt an der Whangaparaoa Bay. Administratorische Arbeiten sind angesagt.
Auf einmal Aufregung auf dem Platz………….. in der Bucht soll sich ein Wal befinden. Natürlich strömten auch wir ans Ufer und späten über das Wasser. Weit draussen, und ausser Reichweite meines Fokus, tauchte zweimal kurz ein schwarzer Körper auf, aber auf diese Distanz nicht zu erkennen, was es war. Das wäre es jetzt noch gewesen, am letzten Tag am Meer einen Orca zu sehen!!
16.2.13
Unter anderem schrieb ich das Hotel in Auckland an, ob wir eventuell früher als 14:00 Anreisen könnten. Die Antwort am nächsten Morgen, nachdem wir gemütlich Frühstückten und den VW zur Abgabe vorbereiteten, war:
Eigentlich haben wir euch schon gestern erwartet……………!!
Alles klar, darum auch der unerwartete Telefonanruf auf meinem Natel von heute Morgen!! Sicher von Apollo!
Nach dem kontrollieren unserer Unterlagen war uns schon nicht ganz wohl in unserer Haut. Ich habe wirklich die Termine falsch in’s I-Pad eingetragen und so kamen wir zu einem etwas teuren zusätzlichen Tag im Camper.
Das Hotel erreichten wir gut in dieser grossen Stadt, mit dem Padi ist es schon genial zu navigieren! Nach dem Auspacken und Einpuffen ging es auf die andere Seite von Auckland zu Apollo. Gegen 12:00 waren wir da und erledigten alle Formalitäten im Schnelltempo. Meine Ausrede, in der Schweiz sei es ja immer noch der 15.2, zeigte erwartungsgemäss keine Wirkung. Ein Taxi, das nach Aussage des Apollomannes ja nur 35 NZD koste, brachte uns zum Hotel zurück. 48 NZD waren es dann tatsächlich.
Alles erledigt, Hotel bezogen und Camper abgegeben, ab 13:30 widmen wir uns nun anderen Dingen.
Down Town liegt gerade mal 15 Minuten zu Fuss vom Hotel weg. Auckland ist eine schöne Stadt. Sie hat sich total verändert und ist extrem gewachsen. Ein Drittel aller Einwohner NZ leben in und um Auckland. Ein Schild an der Autobahn:
Welcome to Auckland, enjoy your D ay elay,
weist auf eine humorvolle Art auf die Problematik im Strassenverkehr hin.
18.2.13
Jetzt ist es also soweit, das Unvorstellbare ist eingetroffen, wir fliegen morgen zurück in die Schweiz. Heute geniessen wir noch einmal die warme Sonne Neuseeland’s in Auckland. Die Stadt ist super so zum Schluss einer grossen Reise, flanieren am Hafen und in der Queensstreet, Essen auf dem Sky Tower, überall hat es Sushi Läden…….ein kleines Paradies.
Beim Abendessen auf dem Tower haben wir uns für das Buffet entschieden, die Auswahl war so riesig!!!
Das Geniale an so einem Buffet ist halt, dass man Speisen versuchen und bei Gefallen ein zweites Mal zugreifen kann. Mir ging es mit den Grünlippenmuscheln so. Die Schalen habe ich schon oft gesehen, auch in den Läden ausgestellt, aber probiert habe ich vorher noch nie.
Die Aussicht vom 192 Meter hohen Turm ist super. Zwar drehte sich die Plattform, auf welcher wir waren, nicht, dafür konnte man mit dem Lift 2 Stockwerke tiefer gehen um auf der Plattform einen 360° Umlauf zu erhalten. Die teilweise verarbeiteten Glasscheiben unter den Füssen sind irgendwie noch tricki.
Die letzte Nacht in Auckland, morgen geht es um 09:15 los in Richtung Flughafen. Dieses Mal haben wir uns etwas mehr Zeit eingeräumt als in Sydney! Der Flug geht um 13:30 nach Singapore, dort 6 Stunden Aufenthalt um dann gegen 01:30 nach Zürich zu starten. 07:40 ist die angegebene Landezeit in Zürich.
Zeit für ein Resümee:
Neuseeland ist wild, vielseitig, kalt, warm, regnerisch, sonnig, ideal für Strandläufer, Wanderbegeisterte, Wassersportler.
Die Opel heissen hier auch Holden, aber auch Opel!!
Im Moment sind wir am Flughafen in Auckland, schön rechtzeitig dieses Mal!!
Das Check in verlief ohne Probleme, hier in Auckland hat es Waagen, so kann es beim Abgeben der Gepäckstücke keine Überraschungen geben. Passkontrolle ist auch schon durch und in 2 Stunden fliegen wir los!
Es hat mir Spass gemacht alle diese Erlebnisse mit Euch zu Teilen und es freut mich, dass jetzt die Zeit kommt, wo wir wieder von Angesicht zu Angesicht kommunizieren können.
Bis Bald also…………………………