Reisebericht Neuseeland 6.1.2013 – 19.2.2013
Gestern dem 6.1.13 sind wir gegen 6:30 vom Hotel Stamford in Sydney losgefahren, ein Shuttlebus brachte uns zum Flughafen. Hier ging es los mit einchecken. Da wir das Gewicht unserer Gepäckstücke nicht ganz im Griff hatten, verwunderte es mich nicht, dass ich 3 Kg zu viel geladen hatte. Die sehr freundliche Dame am Schalter sagte nur: ouhh sie haben zu viel Gewicht, das kostet 75 Dollar, würde sie aber nie bezahlen, ich solle doch einfach noch Zeug’s umpacken in mein Handgepäck und dann gleich wieder zu ihr kommen, ohne anstehen! Da drüben hat es gleich eine Waage! Gesagt, getan und schwupps war auch ich mein Gepäck los. So freundlich!! Dann gings weiter in ein Kaffee zum Frühstück und trotz fortgeschrittener Zeit, Ansichtskarten schreiben.
Dabei ist die Zeit dermassen gerannt, dass wir es ihr anschliessend gleich tun mussten. Passkontrolle und Gepäckdurchleuchtung gingen gut, was angesichts der vermehrt ertönten letzten Aufforderung zum boarden auch gut war. Ausgerechnet mich suchte sich aber der Bombenkontrolleur aus. Irgendein Test um nachweisen zu können, ob in meinem Handgepäck eine Bombe verstaut sei…….
War natürlich nicht der Fall, nur den Laufschritt mussten wir anschliessend etwas intensivieren.
Auch mal schön wenn man als letzter das Flugzeug besteigt und 10Minuten später davon rollt!!
Das war knapp!
Der zweieinhalbstündige Flug nach Christchurch verlief planmässig. Christchurch hat einen kleinen, übersichtlichen Flughafen. Das Internetmodem konnten wir auch gleich beziehen und auch ein Shuttle zum gebuchten Hotel war einfach zu finden. Dort angekommen staunte der Mann am Empfang nicht schlecht, weil er uns ein Abholdienst geschickt hat und dieser nicht dabei war. Pech das ich meine Buchung nicht genauer studiert habe, der Shuttledienst wäre inbegriffen gewesen!
Eigentlich habe ich es schon gewusst, habe auch ein Mail geschrieben an das Hotel mit den Flugdaten, aber leider habe ich keine Bestätigung erhalten und somit auch nie gedacht, dass das so einfach klappen könnte! Die Neuseeländer sind durchwegs nett und hilfsbereit.
Das Motel Riccarton ist eine super Destination, sauber und stilvoll eingerichtete Studios! Am nächsten Morgen mussten wir ja ans andere Ende von Christchurch zum Apollo- Sitz. Auf die Frage, ob uns der Driver zum Apollocenter bringen könne sagte die Dame lächelnd: for shure, no problem.
Und so wurden wir mit einem Porsche Cayenne dahin gebracht!!
Das Center hier ist etwa 4x grösser als in Sydney. Die uns zugewiesene Dame aber hoffentlich die grosse Ausnahme in Neuseeland. Irgendwie gehässig und gespielt freundlich, dass es einem fast unangenehm war etwas zu fragen. Auf jeden Fall haben wir jetzt unseren fahrbaren Untersatz, welcher den besseren Eindruck auf uns macht als der in Australien,bezogen, eingekauft und aufgerüstet, Neuseeland wir kommen…………
Morgen werden wir Christchurch besuchen, am 22.2.2011 wurde es ja von einem heftigen Erdbeben erschüttert. Die Auswirkungen sind heute noch sichtbar!
Das Wetter ist so richtig unstabil. Wolken wechseln sich mit Sonne ab, dann regnet es kurz um gleich wieder abzutrocknen. Temparaturen zwischen 19 und 25°C werden wohl das Normale sein auf der Südinsel.
8.1.13 Christchurch
Ich habe mir das etwas weniger schlimm vorgestellt als das sich die Innenstadt von Christchurch wirklich präsentiert. Die Ausmasse des Bebens sind noch so brutal sichtbar, dass es einem vorkommt, als wäre dies vor 4 Wochen passiert. Ganze Strassenblocks sind abgeriegelt und die Häuser mit amtlichen Abnahmeprotokollen versehen, ab wann das Gebäude kontrolliert und für nicht mehr zugänglich gestempelt wurde! Ein bisschen wie eine Geisterstadt. Auf anderen Gebieten wird kräftig Rückgebaut und planiert. Schrecklich was hier passiert ist und irgendwie überall präsent. Die Stimmung ist gedrückt, man hört nirgendwo Gelächter. Zum Teil wurden provisorische Container aufgebaut und als Verkaufsläden ganz schmuck hergerichtet. Das Bestreben zur Normalität zurückzukehren ist spürbar. Es wird wohl noch einige Jahre dauern, bis hier wieder jeder Stein an der richtigen Stelle platziert ist!
Nach dem Einkauf im intakten Teil der Stadt gings los nach Lake Tekapo. Die Fahrt dorthin führte an Feldern, Bergen und Wäldern vorbei, fast so wie in der Schweiz. Lake Tekapo ist der erste Ort von Norden kommend im Mackenzie Basin. Wintersport, Wandern, Fischen und sogar Sternengucken kann man hier, letzteres auf dem Mt. John, der sich gut 300Meter über das Westufer des Lake Tekapo erhebt. Hier oben wurde ein Observatorium errichtet. Dieses diente bis 1983 der Beobachtung und Kontrolle von Satelliten über der südlichen Erdhalbkugel.
Der See selber liegt in wunderbarem Blau da und windet sich um die anliegenden Berge.
Die Church oft he Good Shepherd , die direkt am See liegt, ist eine der beliebtesten Hochzeitskirchen im ganzen Land. Selten kann sie ohne Touristen drauf fotographiert werden.
Morgen geht’s weiter zu den Moeraki Boulders!
9.1.13
Moeraki ist eigentlich nur wegen seiner kugelrunden Steine im Meer bekannt. Der Ort glänzt aber mit weit mehr Interessantem auf. Der Camping auf dem wir in Hampden einen Platz über Nacht gefunden haben, wird durch ein schweizer Ehepaar geführt. Alex heisst der Besitzer und er weiss sehr genau was so sehenswert in der Gegend und rund um Neuseeland ist. Von Ihm haben wir den Tipp erhalten in Moeraki beim Lighthous Gelbaugen Pingguine und Seehunde auf einem Haufen zu sehen. Nicht so kommerziell wie auf Phillip Island! Das war ein geniales Erlebnis.
Die Moeraki Boulders sind sehr bevölkert, kaum eine Minute ist nicht irgendwo ein Touri, der sich auf einem Stein ablichten lässt. Aber trotz allem sehr eindrücklich, wie sich die runden Felsen aus dem Meer recken!!
10.1.13 Dunedin
Dunedin ist eine sehr schöne Stadt.
Besonders beeindruckend ist der alte Bahnhof.Er ist das meistfotografierteste Gebäude Neuseelands.Die Schalterhalle ist komplett mit Kacheln bestückt und die Böden mit Mosaik Steinen belegt!
Zudem hat es eine sehr schöne Shoppingmeile und imposante Kathedralen. Wir durften sie bei schönstem Wetter erleben!!
Morgen geht es weiter nach Queenstown.
11.1.13
Die Fahrt nach Queenstown war sehr abwechslungsreich. Vorbei an Kuhherden, Schafen, solche, die bereits das Sommerdress 'angezogen', und solche die noch ungeschoren davon gekommen sind.Die Strassenführung ist phenomenal. Rauf und Runter und dies bei 10° Steigung bzw Gefälle.Ein bisschen wie auf der Chilbi.
In Alexandra mussten wir noch die gewaltige Uhr am Berg fotographieren.
Beim hineinfahren nach Queenstown ist mir die Einfahrt nach Las Vegas in den Sinn gekommen. Nicht weil es hier ebensoviele Spielkasinos hätte, nein nein, nur der Gegensatz zu der zurückgelegten Strecke vorher ist so gross. Auf einmal wimmelt es von Menschen in den unterschiedlichsten Aufmachungen, vom Hippy bis zum Bergwanderer, alles gibts hier zu sehen.Das Motto von Queenstown ist ja schliesslich: schneller,höher, schriller. Ich glaube sogar, das Bungee-Jumpen ist hier gebohren.An der Kawarau Brücke 1988. Heute kann man dies sogar auf der Bergstation oben von einer Plattform aus tun.
Die 11000 Einwohner erleben rund 1.5Millionen Urlauber im Jahr!!
Zwei davon reisen morgen weiter nach Wanaka.........
Die 71 Km von Queenstown nach Wanaka waren schnell zurückgelegt. Unterwegs besuchten wir das Dorf Arrowtown, auch eines der vielen Orte, wo in Neuseeland Gold abgebaut wurde. Als die Neuseeländer kein Gold mehr vermuteten, kamen chinesische Arbeiter auf der Suche nach dem schnellen G(o)eld und holten noch die letzten Unzen aus dem Boden. Das Dorf ist hübsch hergerichtet und lädt zum Schlendern ein.
Wanaka liegt auch direkt am See, ähnlich wie Queenstown, aber nicht so zwischen die Berge gedrängt. Der Puls der Stadt geht nicht ganz so hoch, da das Angebot für Freizeitaktivitäten nicht dem Level von Queenstown entspricht. Das nächtliche Gewitter brachte viel Wasser und eine ziemliche Abkühlung, nur gut das wir eine grosse Daunendecke dabei haben!!
Am Montagmorgen ging es weiter an die Westküste über den Haastpass. Die Strecke ist so was von abwechslungsreich. Vorbei an Flüssen und Seen, Wäldern und Hügeln, und wie immer Rauf und Runter . Sehr eindrücklich war der Wechsel nach der `Passhöhe` (564 Meter ü.M.). Auf einmal befindet man sich mitten im Regenwald, unglaublich wie grün und saftig hier alles dicht zusammenwächst. Den Grund dafür haben wir in den nächsten Tagen zu sehen bekommen. Leider zeigt sich das Wetter an der Westküste von der normalen Seite. Temperaturen nicht über 19°C und in der Nacht bis 11°C, Nebel und Regen……………und das im Sommer!!!
An der Küste angekommen wehte uns eine steife Brise entgegen, so richtig Nordwester Bedingungen aber allemal interessant zu sehen. Wald, der direkt bis ans Meer gewachsen ist und dafür auch stetig Tribut zahlt. Bis Franz Josef Glacier beruhigte sich das Wetter ein wenig. Die Nebelfelder umschmeichelten zwar immer noch die Berggipfel, aber dankbarerweise liessen sie den Blick auf den Gletscher zu. Beinahe hinreissender waren aber die Reflektionen beim Peter’s Pool!!
Am Abend wurde der Tag mit einem wunderschönen Sonnenuntergang verabschiedet…………
so schnell kann es gehen!
15.1.13
Weiter ging es Heute der Küste hoch. Im Dauerregen passierten wir Flussdeltas, Nationalparks, einspuhrige Brücken und den Immergrünen Regenwald. Schade das wir nicht länger Zeit haben und warten können, bis sich das Wetter beruhigt, die Fähre geht am 22.1 ab Picton, und bis dahin gibt es noch viel anderes zu sehen.
Wenigstens für die Pancake Rocks wünschten wir uns eine Regenpause………die dann Gott sei Dank auch pünktlich geliefert wurde. Etappenende für Heute ist Westport.
16.1.13
In Westport wird seit 1878 Kohle abgebaut, dies allein ist noch nichts Besonderes, zum Staunen bringt einem aber die Art und Weise, wie das schwarze Gold aus 518 Meter Höhe den Berg hinunter befördert wurde. Über eine Kabelbahn wurde dies bewerkstelligt, welche die genannten Höhenmeter auf 1.7Km Länge überwand. Für Lokalpatrioten bis heute ein 8tes Weltwunder.
Wir fuhren die SH67 hoch und durften die Plateauanlage in Denniston bei fast Nebel/Wolkenfreiem Himmel betrachten. Heute wird die Kohle mit Lastwagen den Berg hinunter gebracht.
Lustig war noch, dass die Heizung bzw. das Wasser auf dem Campingplatz mit einem Kohlebrenner erhitzt wurde. Wenn man es schon hat!!
Die anschliessende Fahrt nach Hanmer Springs war so was von abwechslungsreich. Nicht nur das Wetter zeigte alles, was es drauf hat, sondern auch die Landschaft. Zunächst dem Ball River entlang bis Reevton in kurvenreichem geschlängel und dann über den Lewis Pass auf ein Hochplateau, wo die Landschaft wieder komplett änderte. Vom Regenwald zu Buschbewachsenen, braunen Bergen. Die leicht erhöht geführte Strasse liess immer wieder atemberaubende Blicke auf den im Tal fliessenden Hope River zu. Bis der Abzweiger nach Hanmer Springs erschien. Hanmer Springs ist ein Badeort. Heisse Thermal Pools in wunderbarer Umgebung angelegt verwöhnen die, durch die Kälte der Westküste zermürbte, Seele. Zudem wurden wir hier mit 23°C empfangen, Sonne !! Einfach nur schön.
17.1.13
Am Morgen nach dem Verlassen des Camping Platzes ging es zum Baden in die Thermalquellen.
Das bis zu 42°C warme Wasser liess die kalten Tage so richtig vergessen. Das Bad ist sehr schön angelegt und anders als in der Schweiz darf man hier nicht nur zeitlich begrenzt baden, sondern kann den ganzen Tag im Gelände verbringen. 2 Stunden blieben wir da, bis der Weg nach Kaikoura unter die Räder genommen wurde. Schön war die ca. 2 stündige Fahrt dahin!!
Kaikoura empfing uns mit Regengüssen vom feinsten. Zunächst bezogen wir wieder Quartier auf einem Camping. Dann ging es zum Reservieren bei Wale Watch für morgen 09:30 und anschliessend ins Towncenter von Kaikoura. Geplant sind zwei Tage hier, da es nebst Whalwatching auch sehr schöne Tracks zu laufen gibt. Ich bin schon mächtig gespannt, ob es morgen klappt mit dem Ausflug zu den grössten Säugetieren der Welt!!
18.1.13
Pünktlich um 09:30 betraten wir das Center. Nach dem Einchecken und bezahlen gings in einen Vorführsaal Video schauen. Anschliessend bestiegen wir den wartenden Bus, welcher uns an die South Bay zu den wartenden Katamaranen brachte. Vor dem Eintreten wurde nochmals gesagt, was wie wo nicht gemacht werden darf und endlich Startschuss zum Plätzeergattern!
Da ich mich bei solchen Spielen nicht gut vordrängen kann, gab es nur noch Sitzplätze in der Mitte.
Während sich der mit 2 750PS starken Motoren ausgestattete Katamaran auf das offene Meer bewegte, informierte ein Guide über das weitere Vorgehen. Dies tat er so locker und Cool da vorne auf seinem Stuhl, dass man beinahe nicht mitbekam, wie das Boot mit ca. 20 Knoten durch die zT. 3 meterhohen Wellen schoss. Nach 5 Minuten dachte ich zum ersten Mal: Das überlebst du nicht!! Rauf und Runter und noch rauferer und noch runterer………Beim ersten Marsch Halt hatten bereits 4 oder 5 gek………. Weitere kamen nach dem erneuten fahrtaufnehmen im Sekundentakt dazu. Ich lauschte dem Guide und filmte die Kulisse, soweit es halt möglich war. Ich nehme es vorweg…..
Ich konnte mein Frühstück behalten!! Aber auch das war knapp J
Weiter wurde auf sehr interessante Weise erklärt, wie die Wale geortet werden. Dann die Meldung, dass einer seit ungefähr 35 Minuten abgetaucht sei und sich in den nächsten Minuten zeigen müsste.
Normale Tauchzeiten sind so bis 60 Minuten. Der Rekord eines Blauwales allerdings liegt um die zweieinhalbstunden. Alle hofften wir, dass der Angepeilte nicht auf Rekordsuche sei!
Auf einmal wurden wir zurück auf die gepolsterten Ledersessel gehetzt, da der Wal in der Nähe durch unseren Kapitän gesichtet wurde. Und Vollgas jagten wir wieder über die See!!! Ein zweites Schnellboot und ungefähr zwei Helikopter und ein Flugzeug taten es uns gleich
Da war er!! Zum Glück wurde das Oberdeck freigegeben, so hatte ich einen wunderbaren Blick auf das grosse Tier! Alles im Kasten!! Nach 5 Minuten war genug Luft geholt und Schwupps wieder untergetaucht! War’s das? Fragte jemand etwas enttäuscht, ja das war’s!
Aber wir sind noch nicht im Hafen!!!!!
Ich will es ja nicht unnötig in die Länge ziehen. Fazit ist: Wir haben einen Humpback Wal gesehen, dreiviertel der Passagiere musste ein zweites Mal Frühstücken, ich war froh wieder festen Boden unter den Füssen zu haben.
Kaikoura war sehr schön.
19.1.13
Blenheim, bzw Springs Creek war der nächste Aufenthalt. Dies ist die Weingegend Neuseelands. Im Vines Village gab es neben sehr edlen Tropfen auch noch eine Hausspezialität. Eine kalte Platte mit allerlei Leckereien drauf, dazu ein Glas Pinot Noir vom feinsten…………… 6 Flaschen fanden den Weg in Bachis Cave!!
20.1.13
Nelson heisst die zweitletzte Destination auf der Südinsel. Bei der Ankunft nach erneut kurvenreicher Strecke, eröffnet sich die Bucht von Nelson mit einem riesigen Watt. Beim Näherkommen zeigt sich dann das eigentliche Einzugsgebiet der Tasman Bay. Und es muss gesagt werden, Heute war der erste richtig warme Sommertag hier auf der Südinsel. Es geht also doch J.
Morgen geht’s nach Picton, mal schauen ob ich dort einen gewissen Herrn Gregori ausfindig machen kann?